Richtfunkanlage Berlin-Frohnau | ||||
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![]() Die Richtfunkverbindung Berlin-Frohnau war bis zur deutschen Wiedervereinigung eine der wichtigsten Fernmeldeverbindung von der BRD nach West-Berlin Neuer Sendemast (358,6 m hoch)
Die Gegenstelle der Richtfunkverbindung war der Sendemast Gartow 2 nahe dem niedersächsischen Gartow auf dem Höhbeck. In dem Mast gab es einen Aufzug, der bis in eine Höhe von 325 Metern fuhr. An der Basis hatte der Turm eine Abmessung von 4,3 × 4,3 Metern. In den Fundamenten wurden insgesamt 2000 m³ Beton verbaut. Der Sendemast war nach dem Fernsehturm in Berlin das zweithöchste Bauwerk und das vierthöchste Bauwerk in Deutschlands. Er verfügte nahe seiner Spitze über einen 4 × 5 Meter großen Betriebsraum für die technischen Geräte der Richtunkanlage. Dieser Raum war zusammen mit dem Betriebsraum des weitestgehend baugleichen Sendemastes Gartow 2 der am höchsten über dem Erdboden gelegene geschlossene Raum aller Bauwerke im EU-Raum. Er war mit einem Fahrstuhl zu erreichen, der für die Fahrt acht Minuten benötigte. Da der Erhalt des Turmes hohe Kosten verursachte und keine Nutzungsmöglichkeiten mehr vorhanden waren, wurde er am 8.2.2009 gesprengt. Chronologie:
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![]() Alter Sendeturm (117,5 m hoch) Die Richtfunkanlage Berlin Frohnau besteht heute aus einem 117,5 Meter hohen freistehenden Stahlfachwerkturm, der von 1971 bis 1972 für 2,5 Mio. DM erbaut wurde. Der Turm hat ein Eigengewicht von 400 Tonnen und für sein Fundament wurden an den vier Stützen jeweils 100 m³ Beton verbaut. Nutzung des neuen Turms: Der Zweck der neuen hohen Sendemasten war ursprünglich die abhörsichere und störungsfreie Übertragung von Telefongesprächen zwischen der BRD und Berlin-West über das Gebiet der DDR. Die Höhe des Turms resultierte aus der Notwendigkeit das sich die beiden Stationen optisch sehen müssten. Wegen der Erdkrümmung war diese Höhe erforderlich. Die Abhörsicherheit erwies im Nachhinein als Illusion. Bis zur Inbetriebnahme dieser neuen Anlage war nur eine Verbindung mit der Technik des Überhorizont-Richtfunks möglich, so wie sie beim niedrigeren Sendeturm eingesetzt wurde. Die Technik war sehr störungsanfällig, weil es einer Reflexion des Signals in den oberen Schichten der Erdatmosphäre voraus setzte und diese nicht immer stabil war. Nach der Wiedervereinigung wurden die Richtfunkstrecken stillgelegt. Es folgte später noch eine Nutzung für den Richtfunk der Bundeswehr. Zu keiner Zeit wurden Fernseh- oder UKW-Hörfunkprogramme gesendet. | ||||
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