Auch die optische Telegrafenlinie Preußens wurde in leichter Varianz zum Chappeschen Telegrafen gebaut.
Preußen wollte die Westprovinzen durch Nachrichtentechnik enger an Berlin knüpfen.
Auf Vorschlag des Geheimen Postrats Carl Philipp Heinrich Pistor wurde ein System nach dem Engländer Watson gebaut.
Der Telegrafenmast besaß drei Flügelpaare untereinander, wobei jeder Flügel vier Stellungen einnehmen konnte, was zu 4096 möglichen Kombinationen führte.
Daher war wie in Frankreich auch hier ein Codebuch vonnöten.
Das rechte Bild zeigt ein Modell des Telegrafen in Preußen
Kurzgeschichte:
- 21.07.1832: König, Friedrich Wilhelm III. genehmigt den Bau der optischen Telegraphenlinie
BERLIN - KOBLENZ über MAGDEBURG, HALBERSTADT, HÖXTER, PADERBORN und KÖLN.
Die technische Ausrüstung der Stationen wird dem Geheimen Postrat Carl Heinrich Pistor (1778-1847) übertragen.
- 01.07.1833: Inbetriebnahme des 1.Abschnittes der optischen Telegraphenlinie BERLIN - KOBLENZ
bestehend aus 14 Stationen
- 01.10.1833: Inbetriebnahme des 2.Abschnittes der optischen Telegraphenlinie BERLIN - KOBLENZ
bestehende aus 47 Stationen
Trassenführung: MAGDEBURG - KOBLENZ
Gesamtkosten ca. 155.000 Taler
Jährliche Unterhaltungskosten: ca. 54.000 Taler
- 10.09.1834: Major O´Etzel wird zum Telegraphendirektor und Chef des 135 Mann zählenden Königlich-Preußischen Telegraphenkorps ernannt.
- 08.10.1840: Oberstleutnant O´Etzel, führt dem König, Friedrich Wilhelm IV. im Potsdamer Neuen Palais einen von ihm konstruierten Telegraphenapparat vor.
Danach erhält er den Auftrag einen Kostenvoranschlag zu erarbeiten und den Bau einer Versuchslinie zwischen Berlin und Potsdam.
- 13.08.1846: Inbetriebnahme der ersten oberirdischen Telegraphenlinie in Preußen:
BERLIN - Schloss - POTSDAM-SANSSOUCI, Neues Palais (26,3 km)
Die Linie wurde täglich benutzt und zeigte sich sehr zuverlässig.
- 1853: Die optische Telegraphie wurde eingestellt.