 Erfinder: Carl August von Steinheil Jahr: 1836
Alle bisherigen Telegrafen hatten den entscheidenden Nachteil, dass die übermittelten Nachrichten nicht schriftlich fixiert wurden.
Das sollte sich mit der Erfindung Steinheils ändern. Karl August von Steinheil hatte persönlichen Kontakt zu Gauß und Weber. Im Jahr 1835 besuchte er die beiden Wissenschaftler in Göttingen. Sein Telegraf beruhte auf dem gleichen Grundprinzip wie der elektromagnetische Telegraf von Weber und Gauß.
Der Telegraf bestand aus dem Sendergerät, den Leitungen und einem Zeichengeber. Über vier Stationen waren Sender und Empfänger mittels Hin- und Rückleiter miteinander verbunden. Die Drähte wurden auch hier über die Türme der Stadt gespannt, insgesamt verwendete Steinheil knapp über 10 km Kupferdraht.
Das rechte Bild zeigt ein Modell des Schreibtelegrafen von Steinheil.
Funktionsweise
Statt eines Induktors verwendete er einen Rotationsapparat und als Zeichengeber kleine Magnetstäbchen in starken Multiplikatoren, die bei einem ankommenden Signal an Glocken schlugen. Je nach der Polarität des Stromstoßes schlug das Magnetstäbchen entweder an die höher- oder tiefer liegende Glocke.
Zusätzlich wurden kleine schwarze Punkte auf einem bewegten Papierband abgedruckt. Dies konnte erreicht werden, da in einer gemeinsamen Multiplikatorspule zwei Magnetstäbchen nebeneinander angeordnet waren und zwar so, dass der Nordpol des einen dem Südpol des anderen gegenüberlag. An den beiden sich zugedrehten Polen war je ein dünnes Messingärmchen geschraubt. Diese hatten kleine Gefäßchen an ihren Enden, die mit schwarzer Ölfarbe gefüllt waren. Die Gefäßchen gingen in Schnäbel über, die mit kleinen Bohrungen versehen waren. Diese beiden Apparaturen befanden sich nebeneinander, sodass das eine Gefäß einen Punkt auf der oberen Hälfte des Papierbandes machte, und das andere einen Punkt auf der unteren Hälfte. Die höheren Punkte korrespondierten mit dem höheren Glockengeläut, die unteren Punkte mit der tieferen Glocke.
|