Der Trommelwähler war eine von der Firma Siemens in den 1950er-Jahren entwickelte Bauform der Wählscheibe für Telefone.
Funktionsweise
Telefone mit Trommelwähler besaßen anstatt der Wählscheibe einen Zylinder, der um eine waagerechte Achse drehbar war. Den zehn Ziffern entsprachen zehn Vertiefungen; der Benutzer steckte einen Finger in eine Vertiefung und drehte damit den Zylinder, bis der Finger unten das Gehäuse berührte; nach dem Loslassen lief der Zylinder zurück.
Vermarktung
Die Deutsche Bundespost akzeptierte den Trommelwähler nicht; die Geräte waren dadurch für normale Hausanschlüsse niemals verfügbar. Telefone mit Trommelwähler wurden ausschließlich für den Anschluss an privaten Nebenstellenanlagen verkauft.
Unterschiede zur Wählscheibe
Elektrotechnisch handelte es sich beim Trommelwähler um eine Wählscheibe, bei der lediglich die Zahlen auf einem Kreisbogen von ca. 90° (anstatt ca. 270° bei der herkömmlichen Wählscheibe) angeordnet waren; dies wurde durch ein geändertes mechanisches Übersetzungsverhältnis erreicht. Diese Art der Wählscheibe wurde auch als Zugnummernschalter bezeichnet.
Das rechte Bild zeigt einen Fernsprechapparat mit Trommelwähler geöffnet.
Bildquelle Urheber: http://members.aon.at/alte-telefone/index.html